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Nation: | Polen, Vereinigte Staaten von Amerika (USA) |
von Karina Kranhold
Stand: 01.08.1996
Rajzel Zychlinski debütierte 1928, im Todesjahr ihres Vaters, mit einigen Gedichten in der Warschauer jiddischen „Folks-tsaijtung“. Seither hat sie, in welchem Land auch immer sie lebte und publizierte, an ihrer jiddischen Muttersprache festgehalten. Bereits mit ihrer ersten Buchpublikation, „Lider“ (Gedichte, 1936), erregte sie Aufsehen. Itsik Manger, der das Vorwort zu diesem Buch schrieb, hob ihre Originalität und die Zartheit ihrer mit Worten äußerst sparsamen lyrischen Sprache hervor, die er mit der japanischer Tankas verglich:
Die poetischen Requisiten, die Rajzel Zychlinski in dieser ersten Publikation verwendet, sind denkbar einfach. Sie entstammen fast ausschließlich dem Alltag der engen Schtetl-Welt; der Leser kennt sie ähnlich aus Paul Celans früher Dichtung. Itsik Manger zählt sie auf: „die Mutter, die Katze, die Weide, die Wolke, die Pappel, der Bettler, das Kind, der Brunnen“. Gleichzeitig weist er auf die Gefahr der Manieriertheit und der Gefangenschaft in der Idylle des „mütterlichen Parnaß“ hin.
Bereits in ihrer zweiten Buchveröffentlichung, „Der regn ...