Geburtstag: | |
Nation: | Frankreich |
von Marina Ortrud M. Hertrampf
Stand: 15.05.2019
Patrick Deville begann seine literarische Karriere in den 1980er Jahren des 20. Jahrhunderts, einer Zeit des Umbruchs des literarischen Feldes in Frankreich. Nach dem Tod einiger tonangebender Autoren der Avantgarde (Jean-Paul Sartre, Roland Barthes, Michel Foucault), dem Ende der literaturkritischen Bewegung TelQuel (,Wie es ist‘), der Autorengruppe OuLiPo (LʼOuvroir de Littérature Potentielle; ,Werkstatt für Potentielle Literatur‘) und der Strömung des nouveau roman (,neuer Roman‘) um Alain Robbe-Grillet zersplitterte sich das literarische Feld Frankreichs, das sich vormals um ein in Paris angesiedeltes theoretisches Zentrum gruppiert hatte. Für die zu dieser Zeit noch junge und zu publizieren beginnende Autorengeneration galt es, den Literaturbetrieb in einem nunmehr dezentrierten literarischen Feld mit innovativen poetischen und ästhetischen Zielsetzungen neu zu bestimmen und so zu neuem Leben zu erwecken. Maßgeblich getragen wurde diese wegweisende Neuorientierung von Autoren wie Patrick Deville, aber auch Jean Echenoz, Christian Gailly, Hélène Lenoir, Christian Oster, Marie Redonnet und Jean-Philippe Toussaint, die – und das allein könnte als Zeichen ihres post(modern)-avantgardistischen Potenzials geltend gemacht werden – allesamt bei dem legendären Pariser Verlagshaus Minuit zu publizieren ...