Nnedi Okorafor

Wie es sich für eine Science-Fiction und Fantasy-Autorin gehört, bewegt sich Nnedi Okorafor zwischen verschiedenen Welten. Geboren und aufgewachsen in Amerika als Kind nigerianischer Eltern hat sie nicht nur persönlich eine sehr große Verbundenheit zu Afrika und vor allem Nigeria entwickelt, sondern auch ihr Schreiben so stark auf diesen Kontinent und seine Kultur fokussiert, dass sie auch als wesentlicher Teil afrikanischer Literaturentwicklungen wahrgenommen wird. Okorafor wird oft der „dritten Generation“ von nigerianischen Autor*innen zugerechnet, die seit den 1990ern hervorgetreten sind, und deren Position sich als post-postkolonial bezeichnen ließe, insofern als ihr Schreiben weder von den direkten Folgen des Kolonialismus, noch von den Bestrebungen nach Unabhängigkeit unmittelbar gekennzeichnet ist. Selbstverständlich spielt die Geschichte Nigerias und anderer afrikanischer Länder auch für sie eine wichtige Rolle, ist jedoch nicht mehr unbedingt der Ausgangspunkt ihres Schreibens, das die Eigenständigkeit Nigerias einerseits als selbstverständlich voraussetzt, das dabei aber gleichzeitig auch global orientiert ist.

Kennzeichnend für diese neueste Generation ist auch eine größere Freiheit im Umgang mit neuen Gattungen, und hier nimmt Okorafor eine sehr wichtige Position ein, denn obwohl sie in Amerika ...