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Nation: | Kamerun, Frankreich |
von Almut Seiler-Dietrich
Stand: 15.05.2016
„Ich bin entstanden aus der Vergewaltigung Afrikas durch Frankreich. Also schulde ich Frankreich keine Dankbarkeit“ (Mongo Beti in einem Interview mit Ambroise Kom).
Mongo Beti gilt bis heute als einer der wichtigsten afrikanischen Autoren. Obwohl er den größten Teil seines Lebens in Frankreich verbrachte und dort auch fast alle seine Werke schrieb, war sein Thema ausschließlich Afrika, und zwar vor allem seine Heimat Kamerun. Dort sind seine Romane angesiedelt, während das essayistische Werk sich allgemeiner mit dem Interaktionsgeflecht „Françafrique“ befasst, das Frankreich an seine ehemaligen Kolonien bindet und vielen Autoren aus diesen Ländern, allen voran Mongo Beti, als Instrumentarium neokolonialer Machtausübung gilt.
Seine Schulzeit erlebte er in einem liberalen Umfeld. Kamerun stand während des Zweiten Weltkrieges auf der Seite des Freien Frankreich. Deshalb konnten die dort lebenden Franzosen nicht nach Frankreich zurück und gründeten eine Schule für ihre Kinder, die auch Kameruner aufnahm. In der Oberstufe hatte Alexandre Biyidi, wie Mongo Beti mit bürgerlichem Namen hieß, kommunistische Lehrer und besuchte Versammlungen der UPC (Union des Populations du Cameroun), deren Generalsekretär Ruben Um Nyobé war. Ihn lernte er ...