Geburtstag: | |
Nation: | Pakistan |
von Sebastian Domsch
Stand: 15.03.2023
Mohsin Hamid ist vermutlich der Autor, der am meisten dazu beigetragen hat, die anglophone Literatur Pakistans im 21. Jahrhundert in der Aufmerksamkeit von Kritik und literarischem Publikum zu etablieren. Der in England geborene Hanif Kureishi, dessen Vater Pakistaner ist, feierte in den 1980er und 1990er Jahren beachtliche literarische Erfolge und wurde zu einer Größe im britischen Literaturbetrieb. Doch er blieb weitgehend ein vereinzeltes Phänomen. Hamid dagegen ist Teil einer neuen und breiten Generation von Autor*innen, die sich mit der Kultur und Gesellschaft Pakistans ebenso auseinandersetzen wie mit der von ausgewanderten Pakistanern (vor allem im Vereinigten Königreich und in den Vereinigten Staaten), darunter auch Nadeem Aslam, Kamila Shamsie, Mohammed Hanif, Bapsi Sidhwa und Bina Shah. Im Gegensatz zur Generation von Kureishi, zu der auch Autor*innen wie Salman Rushdie oder Anita Desai gehören, betrachten sich diese jedoch nicht mehr primär vom Kolonialismus und seinen direkten Folgen betroffen und beeinflusst, sondern sehen sich, wie Hamid selbst bemerkt, als eine „post-post-koloniale“ Generation.
Hamid begann seine schriftstellerische Karriere mit einem zum Teil autobiografisch geprägten, vergleichsweise stark lokalisierten Blick auf die pakistanische Gesellschaft ...