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Nation: | Algerien |
von Manfred Loimeier
Stand: 01.10.2006
Mohammed Dib gehört zu den Gründern der antikolonialistischen algerischen Nationalliteratur französischer Sprache. Er war seit 1949 Mitglied der „Schule von Algier“, die sich um Autoren wie Albert Camus, Emmanuel Robles, Jean Pélégri und Gabriel Audisio bildete. Außerdem zählt Dib zur so genannten „Generation 1952“, die den Unabhängigkeitsprozess des nordafrikanischen Landes und des Maghreb insgesamt literarisch begleitete. Zu dieser „Generation“ gehörten auch die algerischen Schriftsteller Mouloud Feraoun, Mouloud Mammeri und Kateb Yacine, der Marokkaner Driss Chraïbi sowie der Tunesier Albert Memmi. 1994 erhielt Dib als erster Schriftsteller aus einem nordafrikanischen Land den Grand Prix de la Francophonie der Académie Française und galt seither als Anwärter für den Literaturnobelpreis.
Dib trat zuerst als Lyriker in Erscheinung. Bald nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs legte er den Gedichtband „Vega“ (1947) vor, mit Hymnen an die Liebe und den weiblichen Körper, ein Thema, das auch für seine folgenden Lyrikbände bestimmend blieb: „Ombre gardienne“ (Schattenwächterin, 1961), „Formulaires“ (Formulare, 1970), „Omnéros“ (1975), „Feu beau feu“ (Feuer schönes Feuer, 1979), „Ô vive“ (O lebe, 1987), „LʼEnfant-jazz“ (Das Jazz-Kind, 1998) ...