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Nation: | Rumänien |
von Anke Pfeifer
Stand: 15.01.2013
Mircea Cărtărescu nahm seine schriftstellerische Entwicklung ausgehend von der Lyrik über die Kurzprosa hin zu seinem dreiteiligen Megaroman „Orbitor“ als – vorläufigem – Höhepunkt seines künstlerische Schaffens. Er ist außerdem essayistisch sowie literaturtheoretisch tätig. Der Beginn seines Schaffens ist eng verbunden mit den „optzecişti“, der 80er Generation, die trotz großer Stilvielfalt im Begriff der rumänischen Postmoderne einen gemeinsamen Nenner fand. Er gehört zu ihren prominentesten Vertretern und gilt als einer ihrer Theoretiker. Diese junge Generation von Schriftstellern, die wie Cărtărescu selbst auch in der Mehrzahl zwischen 1950 und 1960 geboren waren und zumeist ein Philologiestudium absolvierten, formierte sich ab Mitte der 1970er Jahre innerhalb studentischer Literaturzirkel vor allem in Bukarest, aber auch in Städten wie Cluj/Klausenburg, Iaşi/Jassy oder Timişoara/Temeswar. Cărtărescu, der bereits auf der Oberschule Anregungen zu Lektüre und eigenen Schreibversuchen erhalten hatte, nahm in Bukarest über viele Jahre an zwei bedeutenden Zirkeln teil. Diese regelmäßig unter der Leitung von Universitätsprofessoren stattfindenden Arbeitskreise boten den literaturwissenschaftlich gebildeten, an der zeitgenössisch-modernen Ideenwelt orientierten und an der westlichen Lebenswelt interessierten jungen Leuten in einem relativ geschützten Raum die Möglichkeit zu theoretischen Diskussionen und ...