Geburtstag: | |
Nation: | Vereinigte Staaten von Amerika (USA) |
von Berit Michel
Stand: 01.06.2012
Trotz seiner unkonventionellen, experimentellen und stark an ein akademisches Publikum gerichteten Schreibweise erfreut sich Mark Z. Danielewski nicht nur eines hohen Bekanntheitsgrades: Vielmehr wird mit seinem Namen – als hätte er sich in dieser Hinsicht bereits ein Denkmal gesetzt – auch oft die (Wieder-)Entdeckung der erzählerischen Möglichkeiten gedruckter Texte im Zeitalter zunehmender Digitalisierung verbunden. Danielewski begegnet einem zeitgenössischen Kontext, in dem nicht selten die privilegierte Position gedruckter Literatur bedroht scheint, mit Texten, die, obwohl sie den Anschein einer Übung in postmoderner stilistischer Spielerei erwecken mögen, auch Geschichten erzählen, und die das Medium Buch, eben durch die ungewöhnliche Art der Erzählweise, dem digitalisierten Kontext anzupassen scheinen. Insbesondere Danielewskis Hauptwerke „Das Haus – House of Leaves“ (2000), eine unkonventionelle Variante des Schauerromans, und „Only Revolutions“ (2006), die Liebesgeschichte von Sam und Hailey, wirken auf den ersten Blick schwer lesbar, da bereits die typografische Gestaltung der Erzähltexte einer chaotischen Datenflut gleicht. Wechselnde Schrifttypen, komplexe Referenzsysteme, gegeneinander verlaufende Leserichtungen paralleler Erzählstränge und weitere typografische Experimente lassen den aktiven Leseprozess – ähnlich der interaktiven Lesart digitaler Texte – dann aber ...