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Nation: | Frankreich |
von Rotraud von Kulessa
Stand: 01.03.2012
Das vielfältige Werk der französischen Autorin Marguerite Duras, das Romane, Novellen, Dramen, Drehbücher und Essayistik umfasst, entzieht sich jeglichem Klassifizierungsversuch. Tragen die Anfangswerke autobiografische Züge, tendiert das Erzählwerk der 1950er und 1960er Jahre zu einem Bruch mit der traditionellen Erzählweise der Gattung des Romans: Kennzeichen sind die Absage an das chronologische Erzählen, das Spiel mit den Erzählperspektiven und mit der Gattung Roman. Das Etikett der Nouvelle Romancière, das Marguerite Duras seit der Veröffentlichung ihres Romans „Moderato cantabile“ (1958) zugeschrieben wird, lehnte die Autorin selbst strikt ab. Wiederkehrende Themen und Motive sind das Spiel mit Dreieckskonstellationen, die Begegnung, die eine Obsession bei der in der Regel weiblichen Protagonistin auslöst, das weibliche Begehren, das häufig in Form von Voyeurismus zum Ausdruck kommt, die Musik, das Meer. Geprägt ist ihr Werk darüber hinaus von Intertextualität in Form von Selbstzitaten, Wiederkehr von Personen und Schlüsselepisoden. Die einfache Syntax wird durch vielfache Wiederholungen poetisch rhythmisiert. Ab 1983 ist mit ihrem vielleicht bekanntesten Werk, „Der Liebhaber“, eine Rückkehr zur Autobiografie zu verzeichnen, wobei ihre Schreibweise der Nouvelle Autobiographie Alain Robbe-Grillets nahekommt. Aber ...