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Nation: | Vereinigte Staaten von Amerika (USA) |
von Sidney E. Dean
Louise Erdrich, ein Mitglied des Turtle Mountain Stammesverbands der Ojibwe (auch als Chippewa bekannt) in North Dakota, gilt weithin als “indianische Autorin” und identifiziert sich selbst persönlich wie literarisch mit ihrer indianischen Abstammung. Ihre Romane und Gedichte befassen sich vor allem mit dem Schicksal der Indianer in Geschichte und Gegenwart. Die Handlungen ihrer meisten Romane spielen im Reservat oder im indianischen Milieu, ihre Protagonisten sind fast immer zumindest teilweise indianischer Abstammung.
Daneben behandelt Erdrich schwerpunktmäßig das Schicksal deutscher Einwanderer im Großraum Minnesota und North Dakota sowie die besonderen Erfahrungen und Probleme der Menschen gemischter indianisch-weißer Herkunft. “Gemischtrassiger Abstammung zu sein ist ein großes Geschenk für eine Schriftstellerin. Ich stehe mit einem Fuß im Stammesgebiet und mit einem im gutbürgerlichen Leben”, so Erdrich in einem Interview mit D.T. Max (1996). Sie räumt ein, dass ihre gemischtrassige und multikulturelle Abstammung auch bei ihr eine ständige Suche nach ihrer wahren Identität, nach einer Balance zwischen den prägenden Quellen ihrer Persönlichkeit, auslöst. Ihre Vorliebe für gemischtrassige Handlungsfiguren dokumentiert daher auch den Versuch, ihre eigenen Erfahrungen literarisch aufzuarbeiten.
Die Frage nach der persönlichen ...