Von Hans-Jürgen Zaborowski
Das Land – die MenschenAm Ostrand des asiatischen Kontinents erstreckt sich die koreanische Halbinsel über mehr als 1100 Kilometer in südöstliche Richtung. Festlandnachbarn sind heute die VR China und die Sowjetunion, von denen Korea durch die Grenzflüsse Yalu und Tumen getrennt wird. Nachbar im Osten, jenseits des Meeres, der Koreastraße, ist Japan. In die Geschichte Koreas, in die Geschicke seiner Bewohner haben diese Nachbarn immer wieder eingegriffen. Bis in die Neuzeit hinein war China dominant. Seine Hochkultur ist etwa von der Zeitenwende an in Korea aufgenommen und nach Japan weitervermittelt worden. Japan griff wiederholt eher unheilvoll nach der Halbinsel, bekriegte, besetzte sie. 1910 schließlich unterwarf Japan Korea, um es als Basis für weitreichende Pläne gegen den Kontinent, gegen China, zu nutzen. Fünfunddreißig Jahre japanischer Kolonialherrschaft folgten – die Koreaner sehen in dieser Zeit die dunkelste Epoche ihrer Geschichte.
Der dritte Nachbar, das Zarenreich als Vorläufer der Sowjetunion, kam erst im späten 19.Jahrhundert ins machtpolitische Spiel um Korea. Die Sowjetunion hat dann in der jüngsten Vergangenheit zusammen mit den fernen Vereinigten Staaten von Amerika schmerzlich in das Leben der Koreaner eingegriffen. Die Politik dieser Großmächte hat unmittelbar nach der Befreiung ...