Geburtstag: | |
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Nation: | Großbritannien |
von Helmut Kronthaler
Stand: 15.09.2020
John Bergers erstes Buch erscheint im Jahr 1957, jedoch nicht in seiner Heimat Großbritannien und nicht in seiner Muttersprache. Diese knappe, aus einem bis heute unveröffentlichten englischsprachigen Manuskript ins Deutsche übertragene Studie über Renato Guttuso wird stattdessen vom Verlag der Kunst in Dresden als Einführung zu einem umfangreichen Bildband über das Schaffen des italienischen Gegenwartskünstlers publiziert. Bezeichnenderweise erscheint Bergers Erstling in der DDR, in einem realsozialistisch regierten Staat, bezeichnenderweise deshalb, weil der Autor in jener Zeit noch ganz offen mit den ästhetischen und gesellschaftspolitischen Vorstellungen des Kommunismus sympathisiert. In den 1940er Jahren hat Berger in London zunächst selbst Malerei studiert, und in den folgenden Jahren zeigt er seine Werke regelmäßig in Ausstellungen, arbeitet als Kunsterzieher, zum Teil auch als Kurator. Von 1951 an veröffentlicht er regelmäßig Essays und kunstkritische Texte in der dem linken Flügel der britischen Labour Party nahestehenden Wochenzeitung „New Statesman“, gleichsam programmatische Aufsätze, in denen er unmissverständlich Stellung bezieht für eine politisch engagierte, „sozialistische“ und somit vor allem der kritischen Auseinandersetzung mit der gesellschaftlichen Realität verpflichtete Kunst. Diese später zum Teil in seiner ersten Essaysammlung ...