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Javier Cercas

Geburtstag: 6. April 1962
Nation: Spanien

von Christian von Tschilschke



Javier Cercas - Essay

Stand: 15.09.2021

Javier Cercas ist einer der meistgelesenen und -diskutierten spanischsprachigen Schriftsteller der Gegenwart. Als Verfasser von Romanen, Essays und Zeitungsartikeln, als öffentlicher Intellektueller und gefragter Interviewpartner hat er sich international einen Namen gemacht. Sein unverwechselbares Profil hat er mit einer Reihe sehr erfolgreicher hybrider literarischer Erzähltexte gewonnen, die als ‚Romane‘ nur unzureichend klassifiziert sind. Ihr Darstellungsmodus lässt sich am besten mit den Begriffen ‚Autofiktion‘ und ‚Dokufiktion‘ beschreiben. Sie sind daran zu erkennen, dass ihr Erzähler deutliche Parallelen zu Person und Biografie des Autors aufweist und ihre Handlung auf der gleichsam journalistischen Rekonstruktion zeitgeschichtlich bedeutsamer Ereignisse beruht, bei der sich Fakten und Fiktion bis zur Ununterscheidbarkeit vermischen. Gleichzeitig besteht Cercas jedoch auf einer deutlichen Trennung der Diskurse. Während er in seinen journalistischen Artikeln und in Interviews als meinungsstarker politischer Kommentator auftritt, der auch vor Polemik nicht zurückscheut, kultiviert er in seinen spielerisch-selbstreflexiven literarischen Texten bewusst Mehrdeutigkeiten, Widersprüche, Leerstellen und Vermutungen. Dabei ist Cercas auf beiden Gebieten nicht unumstritten. Im Hinblick auf seine literarischen Texte ist ihm genau das, was viele an ihnen schätzen, von anderen vorgeworfen worden: die Grenze zwischen Realität und ...



Der Artikel über Javier Cercas ist nur einer von derzeit mehr als 650 Artikeln über Leben und Werk herausragender Schriftsteller des 20. und 21. Jahrhunderts im „KLfG – Kritisches Lexikon zur fremdsprachigen Gegenwartsliteratur“ Das KLfG bietet ausführliche Biografien, verzeichnet alle Originalausgaben und sämtliche Übersetzungen ins Deutsche sowie die wichtigste Sekundärliteratur.
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