Geburtstag: | |
Nation: | Brasilien |
von Ellen Spielmann
Stand: 01.07.1987
Loyola Brandaos schriftstellerischer Erfolg im In- und Ausland begann 1979 mit der Publikation seines bereits 1969 beendeten Romans „Null“. Das zuerst in der italienischen Ausgabe 1974 bei Feltrinelli erschienene Buch – in Brasilien fand sich zunächst kein Verleger, dann wurde es kurz nach Erscheinen 1975 von der brasilianischen Zensur verboten, weil es gegen Moral und gute Sitten verstoße – wurde mit zehnjähriger Verspätung ein Bestseller in Brasilien; im selben Jahr erschien es in der Bundesrepublik Deutschland, lange noch bevor es in englischer und französischer Sprache vorlag. Doch der Verfasser von fünf Romanen, Erzählungen, Reisereportagen, Drehbüchern, Essays ist kein Bestsellerautor; das mag auch an seinen unbequemen, politisch aktuellen Themen, seiner scharfsichtigen Analyse der brasilianischen Gesellschaft liegen. Der brasilianische Literaturkritiker Geraldo Galvao Ferraz bemerkt dazu: „Loyola Brandao hat ein Alptraumland geschaffen, das unglücklicherweise in mehr Punkten mit der Realität übereinstimmt, als einem lieb sein kann.“ Dies gilt vor allem für den 1981 in Brasilien publizierten Roman „Kein Land wie dieses“, in dem visionär das Brasilien des Jahres 2020 gezeichnet wird: Der letzte Baum des Amazonaswaldes ist gefällt, und das ...