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Nation: | Iran |
von Kurt Scharf
Stand: 01.10.2002
Hušang Golširi begann in seiner Isfahaner Zeit (bis 1974) zu schreiben. Wie es im iranischen Kulturkreis, dessen Literatur so sehr von der Lyrik geprägt ist, kaum verwundert, fing auch er mit, allerdings wenig erfolgreichen, Gedichten an. Doch schon bald begann er Erzählprosa zu schreiben und veröffentlichte sie in der Literaturzeitschrift „Peyām-e Nowin“ (Neuer Sendbrief). Damit wechselte er von der in seiner Heimat tief verwurzelten, uralten dichterischen Form, die über tausend Jahre zuvor von dem Lyriker Rudaki (858 – 941) geprägt worden war, zu einer sehr jungen literarischen Gattung. Prosa hatte es jahrhundertelang nur in einer mehr oder weniger poetisierten Form gegeben. Erzählprosa in unserem Sinne entstand nicht vor dem 19. Jahrhundert. Erst in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts wurde sie zu einer der Poesie annähernd gleichberechtigten Kunstform. Besonders zwei persische Schriftsteller haben mit ihrem Schaffen den Rahmen abgesteckt, innerhalb dessen sich das Werk fast aller iranischer Erzähler der Neuzeit entwickelte. Auf der einen Seite forderte Moḥammad-ʾAli Ǧamālzāde im Vorwort zu seinem 1921 veröffentlichten Erzählband „Yeki bud o yeki nabud“ (Es war einmal) unter Berufung auf westliche Vorbilder eine ...