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Nation: | Großbritannien |
von Katharina Rennhak
Stand: 01.06.2010
Graham Swift gehört zu den bedeutendsten britischen Autoren der Gegenwart. Swifts Figuren und ihre Geschichten sind in der Regel auf das Engste mit ihrer Heimat – dem Ort, an dem sie leben, und der für ihn typischen Sozialformen – verbunden. Dies gilt nicht nur für “Wasserland”, den Roman, der die Bedeutung des Schauplatzes der Fens, einer Moorlandschaft in Ostengland, schon in seinem Titel trägt und auf ein weiteres Charakteristikum von Swifts Werken verweist: das Interesse an unsicherem Territorium auch im übertragenen Sinne.
Swifts Romane und Erzählungen sind in mehr als dreißig Sprachen übersetzt worden. Bei aller Englishness erzählt Swift Geschichten, die “aus dem gewöhnlichen Leben, der gewöhnlichen Suche nach dem Glück, Weltliteratur” machen (W. Freund). Dies gelingt, weil Swifts Romane und Kurzgeschichten in Form und Inhalt die Funktionen des Geschichtenerzählens für den Einzelnen und die soziale Gemeinschaft (von der Familie über den Freundeskreis bis hin zur Nation) reflektieren.
Aus immer wieder neuen Perspektiven kreisen Swifts oft melancholische, mitunter tragikomische Geschichten um die Frage nach dem Verhältnis von Gegenwart und Vergangenheit, Illusion und Wirklichkeit, von Traum und Trauma, Leben und Tod, ...