Geburtstag: | |
Todestag: | |
Nation: | Griechenland |
von Danae Coulmas
“Man hat Eliot einen Dichter der Dekadenz genannt. Ich weiß nicht, ob es solche Dichter gibt. Es gibt, denke ich, gute und schlechte Dichter, und es gibt leichtere und schwierigere Zeiten für die Dichtung.” Ansichten von Giorgos Seferis, geschrieben im Jahre 1936 in dem Essay, der seiner Übersetzung von T. S.Eliots “Das wüste Land” (1922) vorangestellt ist. Das Buch erscheint im Mai. Einige Monate nach dem Erscheinen des Buches verfaßt Seferis das Gedicht “In der Art von G. S.”. Es beginnt mit dem Vers “Wohin ich auch reise, Griechenland verletzt mich” und endet mit dem Vers “Das Schiff auf Reise heißt AG ONIA 937.” Zwischen beiden Versen spannt das Gedicht den Bogen zwischen nationalen und universalen Aspekten, zwischen dem Verletztsein durch die Heimat und der Angst vor einem bedrohlichen Zeitgeschehen (“AG ONIA” behält, trotz der Trennung, den Klang des Wortes Agonie, und “937” darf als 1937 verstanden werden). Dieses Gedicht, mit dem Selbstverweis im Titel, hat eine für das ganze lyrische Werk von Seferis besondere Bedeutung, ein Werk, in dem, wie hier, die griechische Grundthematik in das große Thema ...