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Giorgio Manganelli

Geburtstag: 15. November 1922
Todestag: 28. Mai 1990
Nation: Italien

von Silke Schilling



Giorgio Manganelli - Essay

Person und Werk Giorgio Manganellis stehen ganz im Zeichen des “Gruppo '63” (Gruppe '63), dem bedeutendsten Forum der neoavantgardistischen Diskussion über die Funktion von Literatur in der Industriekultur und der Kritik an der bürgerlichen Position des Schriftstellers. Die Erkenntnis, daß es keinen ideologiefreien Raum für den Schriftsteller gibt, weder im Sujet noch in dessen Vermittlung, führte zunächst zu einer Attacke der Vertreter des “Gruppo” (Manganelli, Sanguineti, Malerba, Pizzuto und Giuliano) gegen die sozial engagierten Schriftsteller des Neorealismo und deren “Bauern- und Dienstmädchenmythologie” (Manganelli). Ihnen wurde vorgeworfen, eine idyllische Versöhnung zwischen Literatur und Gesellschaft zu betreiben, wofür vor allem die Form des Romans mit seiner eskapistischen Tendenz verantwortlich sei. In den theoretischen Diskussionen liegen die Wurzeln für das Verständnis von Manganellis Werk: die unbedingte Ablehnung der Prosaform des Romans als verdächtigstes Instrument von Ideologietransport und – über die Trennung von Form und Inhalt – die Hinwendung zum Formalismus. Die Forderung nach dem Primat der Sprache war Reaktion auf das nur vorgebliche soziale Engagement der Neorealisten, das Manganelli als Heuchelei bezeichnete. (Daraus entstand später das berühmte Schlagwort von der “Literatur als ...



Der Artikel über Giorgio Manganelli ist nur einer von derzeit mehr als 650 Artikeln über Leben und Werk herausragender Schriftsteller des 20. und 21. Jahrhunderts im „KLfG – Kritisches Lexikon zur fremdsprachigen Gegenwartsliteratur“ Das KLfG bietet ausführliche Biografien, verzeichnet alle Originalausgaben und sämtliche Übersetzungen ins Deutsche sowie die wichtigste Sekundärliteratur.
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