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Nation: | Italien |
von Gerhild Fuchs
Stand: 15.02.2024
Das fiktionale Werk des seit den späten sechziger Jahren schriftstellerisch tätigen Gianni Celati lässt sich zeitlich wie inhaltlich recht mühelos in zwei Schaffensperioden unterteilen, die zugleich jedoch stark miteinander vernetzt und durch augenfällige Kontinuitäten verbunden sind: Dem experimentellen, sprachlich exuberanten Gestus der in den 1970er Jahren entstandenen Romane, mit denen sich Celati in Italien zunächst den Ruf eines komischen Autors erwarb („Comiche“, „Le avventure di Guizzardi“, „La banda dei sospiri“, „Lunario del paradiso“), stehen die zumeist als ‚minimalistisch‘ definierten Texte gegenüber, die nach einer jahrelangen Schreibpause ab Mitte der 1980er Jahre entstanden und bei denen wiederum zwischen Kurzgeschichten („Narratori delle pianure“, „Quattro novelle sulle apparenze“, „Cinema naturale“, „Costumi degli italiani 1&2“) und halbdokumentarischer wie auch phantastischer Reiseliteratur („Verso la foce“, „Avventure in Africa“, „Fata Morgana“) unterschieden werden kann. Hinzukommen, neben vereinzelten dramenartigen Texten und einem Gedichtband, auch zahlreiche Essays, die Celatis eindrucksvolle Kompetenz als Literaturkritiker und -theoretiker dokumentieren.
Celatis erste Schaffensperiode steht in engem Zusammenhang mit der im Italien der 1960er und 1970er Jahre generell verbreiteten Experimentalliteratur, die sich im Kontext sowohl des eher akademisch-intellektuell geprägten Gruppo 63 als ...