Geburtstag: | |
Todestag: | |
Nation: | Ägypten |
von Andreas Pflitsch
Stand: 01.03.2011
Ǧamāl al-Ġīṭānī gehört seit Mitte der 1960er Jahre als Autor von Erzählungen, Reportagen, Romanen und kultur- wie literaturwissenschaftlichen Arbeiten, als Literaturkritiker und als Herausgeber der einflussreichen Literaturzeitschrift „Aḫbār al-adab“ (Literaturnachrichten) zu den zentralen Gestalten der ägyptischen und gesamtarabischen Literaturgeschichte. Aus ärmlichen Verhältnissen stammend profitierte der in der ägyptischen Provinz geborene Ġīṭānī, der mit seinen Eltern als Kind nach Kairo übergesiedelt war, von den sozial- und bildungspolitischen Reformen unter Präsident Gamal Abdel Nasser. Diese Tatsache hinderte ihn allerdings nicht daran, dessen Politik zu kritisieren, sodass er 1966/67 ein halbes Jahr als politischer Häftling im Gefängnis verbrachte.
Bereits sein 1969 erschienener, von der Kritik begeistert aufgenommener erster Erzählband „Aurāq šābb ʾāša munḏu alf ʾām“ (Aufzeichnungen eines jungen Mannes, der vor tausend Jahren lebte) zeichnet sich durch das Thema Zeitreisen und den Rückgriff auf stilistische und motivische Elemente der klassischen arabischen Literatur aus. In der Titelgeschichte entdeckt der Erzähler nach tausend Jahren Aufzeichnungen eines jungen Mannes aus dem Juni 1967. Im Jahre 2967 hat sich der Sozialismus auf der ganzen Erde verbreitet und der damalige Krieg zwischen Ägypten ...