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Nation: | Irland |
von Marina Fleck
Stand: 15.09.2018
Frank McCourt begann zwar erst spät zu schreiben und hinterließ ein überschaubares Werk, aber mit seinen Texten hat er den autobiografischen Roman mitbegründet, das Genre des Entwicklungsromans wiederbelebt und das Interesse an Texten über Irland (erneut) aufflammen lassen.
In den USA geboren, in Irland aufgewachsen und als junger Mann in die USA ausgewandert, empfand McCourt es oft als schwierig, eine Gruppenzugehörigkeit zu entwickeln. Galt er in New York City als Ire, so wurde er in Limerick als Yankee bezeichnet: Er ist einer der Schriftsteller, die eine interkulturelle Prägung haben und deren Implikationen – im Guten wie im Schlechten – Zeit ihres Lebens tragen. Er selbst sprach häufig davon, dass er auf dem „irisch-amerikanischen Bindestrich“ lebe. Dabei ist weniger die Erfahrung des Interkulturellen, als die der Ausgrenzung und Ausbeutung (man denke nur an seine Tätigkeit im New Yorker Biltmore Hotel) zentral für seine frühen Jahre. Im Alter konnte er dann persönliche Erlebnisse nutzen und spielerisch mit den Klischees umgehen, mit denen er zeitlebens konfrontiert war und darauf sein Œuvre aufbauen. „Die Asche meiner Mutter“ (1996), im Untertitel als „Irische ...