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Nation: | Slowenien |
von Erwin Köstler
Stand: 01.09.2022
In dem autobiografischen Bericht „Anstaltsstiere“ (enthalten in „und andere“, 2003) beschreibt Franjo Frančič seine Erfahrungen in den Jugend- und Erziehungsheimen und erzählt auch über den Umgang mit Büchern, die eine zumindest zeitweilige Flucht aus der von Gewalt und Erniedrigung geprägten Umgebung ermöglichen. Weil der Jugendliche es ablehnt, an Wochenenden oder Feiertagen zu seinen Eltern zu fahren, verbringt er die freien Tage in der leeren Anstalt mit Lesen. Später, in der eher permissiv ausgerichteten Erziehungsanstalt Logatec wird ihm dann erlaubt, allein in der Anstaltsbibliothek zu schlafen, ein Umstand, den der Autor hoch einschätzt, wenn er rückblickend meint, dass er seit damals einen Weg vor sich hatte. Er liest in einem fort und beginnt selbst zu schreiben, Gedichte, aber auch bereits Prosatexte.
Nach dem Studium folgen erste, gut platzierte Veröffentlichungen in den Zeitschriften Mentor und Mlada pota (der Beilage der Wochenzeitung Mladina), ab 1982 mit einiger Regelmäßigkeit in der zentralen Literaturzeitschrift Sodobnost, vorwiegend Prosa. Aus dieser Zeit stammt auch der erste fassbare Dramentext, das unveröffentlichte Typoskript „Prilike“ (Gelegenheiten, oder auch: Gleichnisse), ein Puppenspiel für Kinder. 1983 beteiligt sich Frančič an der beim ...