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KLfG

Florjan Lipuš

Geburtstag: 4. Mai 1937
Nation: Österreich, Slowenien

von Johann Strutz



Florjan Lipuš - Essay

Die literarischen und essayistischen Arbeiten von Florjan Lipuš stehen in engem Zusammenhang mit der kulturpolitischen Situation der slowenischen Literaturen und speziell der slowenischen Literatur in Kärnten. Stärker als die meisten anderen mitteleuropäischen Literaturen definieren sich die slowenischen aus der Spannung zwischen kultureller Autonomie und der Suche nach einem gemeinsamen Kulturraum, dessen Realisierung von der nationalitätenpolitischen Toleranz und kulturpolitischen Phantasie jener “Nachfolgestaaten” der österreichisch-ungarischen Monarchie abhängt, in denen sie sich autochthon manifestieren: in der jugoslawischen Teilrepublik Slowenien, in der italienischen Region Friaul-Julisch Venetien, in Ungarn sowie im österreichischen Bundesland Kärnten. Entwickelten sich seit dem Zusammenbruch der Monarchie unter den verschiedenen Bedingungen der einzelnen gesellschaftspolitischen Systeme inzwischen spezifische Erscheinungsformen dieser Literaturen, so sind sie andererseits aus der Zeit ihrer historischen (obgleich staatspolitisch “geschichtslosen”, d.h. unselbständigen) territorialen Einheit bis heute durch soziokulturelle Erfahrungen, Gemeinsamkeiten und Identifikationsmuster geprägt, auf welche die slowenische Intelligenz immer wieder rekurriert.

Bereits die ersten Texte, mit denen Lipuš im Rahmen der von ihm mitbegründeten und zwei Jahrzehnte lang als Herausgeber ihrer Zeitschrift wesentlich mitbestimmten “Mladje”-Bewegung hervortrat, werfen Themen auf, die für seine spätere Literatur und Essayistik wichtig wurden: den Bezug auf die ...



Der Artikel über Florjan Lipuš ist nur einer von derzeit mehr als 650 Artikeln über Leben und Werk herausragender Schriftsteller des 20. und 21. Jahrhunderts im „KLfG – Kritisches Lexikon zur fremdsprachigen Gegenwartsliteratur“ Das KLfG bietet ausführliche Biografien, verzeichnet alle Originalausgaben und sämtliche Übersetzungen ins Deutsche sowie die wichtigste Sekundärliteratur.
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