Geburtstag: | |
Nation: | Kanada |
von Sebastian Domsch
Stand: 15.06.2020
Esi Edugyan, geboren 1978, gehört zur jüngsten Generation kanadischer Autorinnen und steht für ein Selbstverständnis kanadischer Literatur, dass sich längst aus traditionellen Vorstellungen emanzipiert hat, sowohl was die eigene Biografie als auch die behandelten Themen angeht. Sie betrachtet sich als multi-ethnische Autorin, die auf den Leistungen des postkolonialen Schreibprojektes aufbaut, sich selbst aber nicht mehr zu diesem rechnet. Somit sieht sie sich auch als kanadische Autorin, die sich nicht notwendigerweise an der kanadischen Identität an und für sich abarbeiten muss.
So fragt sie provokant: „Does every book by a Canadian writer have to be set in Canada? That would be very limiting and weird. I definitely feel myself to be a Canadian writer. There are so many people here who are from ‚elsewhere.‘ You canʼt help but have a literature thatʼs sometimes going to be set ‚elsewhere.‘“ In ihren Romanen setzt sich Edugyan konsequent mit der Erfahrung von Schwarzen in einer Welt auseinander, in der die rassistische Ideologie der „white supremacy“ in unterschiedlichen Spielarten vorherrscht, doch sie tut dies in einer möglichst großen geografischen und historischen Bandbreite. Kanada ist dabei zwar ...