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Nation: | Finnland |
von Tuula Hökkä
Stand: 01.05.1997
Eeva-Liisa Manner debütierte als Lyrikerin während des Zweiten Weltkriegs zusammen mit einer Reihe anderer finnischer Dichterinnen, u.a. Sirkka Selja
oder Eila Kivikkaho. Ihre erste Gedichtsammlung „Mustaa ja punaista“ (Schwarz und rot, 1944) spiegelt Angst und Entsetzen einer Zwanzigjährigen in den Wirren der Kriegszeit wider. In diesen Gedichten behandelt Manner Erfahrungen, die sie deutlich von der Tradition nationalromantisch geprägter, in der Hauptsache von Naturbetrachtungen lebender klassischer finnischer Dichtung unterscheiden. Ihre 1949 erschienene träumerisch-erotische, melodische Sammlung „Kuin tuuli tai pilvi“ (Wie Wind oder Wolke) greift hingegen zum Teil gerade auf jene poetische Tradition zurück. Ihr zwei Jahre später folgender Roman „Tyttö taivaan laiturilla“ (Das Mädchen an der Landungsbrücke des Himmels, 1951), eine melancholische Kindheitsschilderung aus der nun jenseits der finnischen Grenzen liegenden Heimatstadt Viipuri, verbindet die Beschreibung einer bestimmten Region mit dem subjektiven Empfinden eines Individuums. Diese drei frühen Beispiele deuten den Facettenreichtum von Manners Werk an, das sowohl traditionelle als auch solche Elemente umfaßt, die das moderne Bewußtsein reflektieren.
Um 1950 hatte sich Eeva-Liisa Manner auf das Land, in die Stille der Wälder in der Provinz Häme zurückgezogen. ...