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Nation: | Indien |
von Niteen Gupte
Stand: 01.03.2007
Vielseitigkeit ist gewiss eine zutreffende Charakterisierung für das zweisprachige literarische Werk von Dilip Chitre. Seine in Marāthī und in Englisch geschriebenen Texte umfassen Lyrik, Erzählprosa, Reisebeschreibungen, Theaterstücke, Übersetzungen, journalistische Artikel, literaturwissenschaftliche Arbeiten sowie Essays zur Literatur und Gesellschaft. Er war zudem als Herausgeber und Maler tätig und hat mehrere Filme (vorwiegend über moderne indische Schriftsteller) gedreht. Allerdings ist er unter marāthīsprachigen Lesern vor allem als Lyriker bekannt, da er seine künstlerische Laufbahn mit Gedichten begann, der Großteil seines Werks aus lyrischer Dichtung besteht und auch seine Erzähl- und Reiseprosa eher lyrisch als narrativ gestimmt ist.
Chitre gehört zur ersten Generation der Marāthī-Dichter des unabhängigen Indien, einer Generation, die ihr kritisches Potenzial nicht mehr aus dem Widerstand gegen die koloniale Unterdrückung schöpfte. Was die Funktion der Literatur sowie die gesellschaftspolitische Rolle und das soziale Engagement des Schriftstellers angingen, war ein neues Selbstverständnis gefragt.
„Wer bin ich?“ ist noch in seinem 2000 erschienenen Gedichtzyklus „No Moon Monday at the River Karha“ (Montag ohne Mond am Karhafluss) die zentrale Frage des lyrischen Ich, das – wie überall im lyrischen und ...