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Nation: | Irland |
von Hans-Christian Oeser
Stand: 01.03.2001
Brendan Behans turbulentes, und als solches weithin publiziertes, Leben hat dafür gesorgt, daß Behan der Rebell und Behan der Trinker zumindest in Irland bekannter sind als Behan der Bühnenautor und Erzähler. Selbst der Großteil der Sekundärliteratur befaßt sich lieber mit dem Menschen als mit seinem Werk. Daher kommt es auch, daß das enfant terrible der irischen und englischen Theaterwelt, von dem Flann OʼBrian in einem Nachruf schrieb, er wiege ein ganzes Stück auf, „über- und unterschätzt wird wie kein zweiter Künstler in Irlands jüngster Vergangenheit“ (Peter René Gerdes). Der „Literat zwischen Revolution und Showbusiness“ (Christian W. Thomsen) bietet das Paradox eines Schriftstellers, dem das Schreiben von Anfang an so schwerfiel, daß er sich genötigt sah, als besondere literarische und theatralische Formen solche der Formlosigkeit zu wählen; daher seine ausgesprochene Vorliebe für das Vaudeville, das Skizzenbuch oder die freiere autobiographische Form. Sein Einsatz ästhetischer Mittel verdankt sich des weiteren weniger der bewußten Auseinandersetzung mit modernen literarischen oder dramatischen Theorien und Praktiken als der Verwurzelung in bestimmten Volkstraditionen sowie einer überschäumenden Energie und einer durch nichts zu bändigenden Flut ...