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Nation: | Frankreich |
von Ursula Kröning
Bei seinem Tod hinterließ Vian eine Legende, einen schlechten Ruf und ein umfangreiches Werk. Zu seiner Tragik gehört, daß er so gut wie keine literarischen Erfolge hatte; er litt darunter, daß er zwar als Musiker und Entertainer gefeiert, als Schriftsteller aber nur von Eingeweihten geschätzt wurde.
1946 war für ihn ein besonders produktives und wichtiges Jahr: Im Mai stellte er “Der Schaum der Tage” fertig, im August “Auf eure Gräber werde ich spucken”, und im November beendete er seinen dritten Roman, “Herbst in Peking”; ferner verfaßte er Artikel, Chroniken und Nachrichten für verschiedene Medien. Seinen Lebensunterhalt verdiente er jedoch im “Office du Papier” und nachts als Trompeter in der Jazzband von Claude Abadie.
Nach Erscheinen seines Romans “Der Schaum der Tage” (1947) bei Gallimard rechnete er fest damit, den mit 100000 Francs dotierten “Prix de la Pleiade” zu gewinnen und so seiner materiellen Sorgen ledig zu werden, denn zur Wahl stand neben seinem Werk nur der literarisch unbedeutende Roman von Jean Grosjean “Terre du temps” (Welt und Zeit). Doch die Jury, der u. a. Blanchot, Camus, Eluard, Malraux, Queneau und Sartre ...