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Nation: | Volksrepublik China |
von Thomas Harnisch
Stand: 01.04.1993
In der Volksrepublik China sind nur 1956 sowie in den Jahren 1979 bis 1986 literarische Reportagen und Erzählungen von Liu Binyan erschienen. Wegen der beiden literarischen Berichte, die er während der „Hundert-Blumen-Bewegung“ veröffentlicht hatte, wurde er in der „Ausrichtungsbewegung“, die im Juni 1957 begann, als Rechtselement kritisiert und durfte über 20 Jahre lang nichts mehr publizieren. Nach dieser Zeit des Schweigens zeigte sich Liu Binyan unverändert mutig und übte in seinen Werken Kritik an gesellschaftlichen Fehlentwicklungen, wie er es bereits 1956 getan hatte; wegen ihrer schonungslosen Enthüllung krimineller Praktiken von Parteikadern erregte seine erste Veröffentlichung im Jahr 1979 sofort ungeheures Aufsehen. Seine unverändert kritische Haltung ließ jedoch viele Gegner Lius in der Partei nicht ruhen, ihn wieder zum Schweigen zu bringen. Als schließlich im Januar 1987 der Mentor und in gewisser Weise Beschützer von Liu Binyan, der Generalsekretär der Partei, Hu Yaobang, von seinem Amt zurücktreten musste, wurde Liu erneut aus der Kommunistischen Partei ausgeschlossen und durfte keine literarischen Werke mehr publizieren.
Die nach 1987 erschienenen Werke Liu Binyans sind entweder in Hongkong oder Taiwan gedruckt ...