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Nation: | Vereinigte Staaten von Amerika (USA) |
von Stefana Sabin
Das moderne Drama handelt von Beziehungen und Konflikten zwischen den Menschen. “Der Mensch”, schrieb der deutsche Literaturtheoretiker Peter Szondi in seiner “Theorie des modernen Dramas” (1956), “ging ins Drama gleichsam nur als Mitmensch ein.” Denn das Drama kann nur zwischenmenschliche Beziehungen darstellen: Der Dialog, der das Drama konstituiert und als Gattung definiert, ist die Aussprache zwischen Menschen und schließt aus, was sich außerhalb des Gesprächs abspielt. Durch die räumlich-zeitliche Gegenwart des Dialogs wird auch die Form des Dramas festgelegt: Indem jede Szene gleichermaßen ‘hier’ und ‘jetzt’ stattfindet, ist der Zeitablauf eine Gegenwartsfolge. “Im Drama (und in der Epopöe)”, so Georg Lukács in seiner “Theorie des Romans” (1920), “existiert das Vergangene nicht, oder es ist vollkommen gegenwärtig. Da diese Formen den Zeitablauf nicht kennen, gibt es in ihnen keinen Qualitätsunterschied des Erlebens zwischen Vergangenem und Gegenwärtigem; die Zeit besitzt keine wandelschaffende Macht, nichts wird von ihr in seiner Bedeutung verstärkt oder abgeschwächt.”
Die Vergangenheit, die sich nicht vergegenwärtigen lässt, dramatisch darzustellen, hat zuerst Ibsen versucht. Weil er die Zeit, eben vergangene Zeit, zum Motiv seiner Dramen ...