Geburtstag: | |
Todestag: | |
Nation: | Großbritannien |
von Carola Jeschke
Stand: 15.02.2024
In den 1950er Jahren schloss sich Ann Quin einer Schauspielergruppe an. Doch ihr Versuch, Schauspielerin zu werden, scheiterte. Beim Vorsprechen an der Royal Academy of Dramatic Arts brachte sie kaum ein Wort heraus: „Ich fing an, erstarrte, bat darum, noch einmal anfangen zu dürfen, verstummte vollends und stürzte aus dem Raum. Stumm schreiend rannte ich Gower Street entlang.“ (zitiert bei Buckeye, 2013) Ende der 1960er Jahre bei der Veranstaltung „Writers Reading“ des Institute of Contemporary Arts verweigerte sich die inzwischen schon nicht mehr unbekannte Schriftstellerin nun aktiv der ihr gestellten Aufgabe und wählte das Schweigen, die Stille. Anstatt die Chance zu nutzen, aus ihren Texten zu lesen, las sie ein paar Zeilen von John Cage, um dann „auf der Bühne zu sitzen und ins Publikum zu starren, solange, wie der Komponist es verfügt hat“ (Butler, 2013). Wenn auch bei Butler nicht explizit genannt, wird hier auf „4ʼ33“ angespielt, ein Stück, während dessen Dauer kein Ton. Ihr Schriftstellerkollege Alan Burns berichtet: Sie habe dort mal wieder „ihr Quin-Ding gemacht, d. h. sie kam auf die Bühne und saß nur da und starrte die Leute ...