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Andrej Bitov

Geburtstag: 27. Mai 1937
Todestag: 3. Dezember 2018
Nation: Russland

von Margrit Breuer



Andrej Bitov - Essay

Stand: 01.06.2000

Die Frage nach der Darstellbarkeit einer immer unfassbarer und diffuser werdenden Wirklichkeit war ein wesentlicher Diskussionspunkt russischer Gegenwartsliteratur und Philosophie. Angesichts des unübersehbaren Wertezerfalls und des Zusammenbruchs ideologischer Fassaden hatten sich traditionelle literarische Ausdrucksformen weitgehend erschöpft. Seit seinen Anfängen in den 1960er Jahren war es besonders Andrej Bitov, der auf der Suche nach einer Bewältigung dieses Dilemmas in seiner Prosa, seinen Reiseberichten und Essays ein hochsensibles Gespür für den Zeitgeist bewies und durch die Abkehr von erstarrten Erzählformen und Denkschemata immer wieder neue, unkonventionelle Maßstäbe innerhalb der russischen Literatur setzte. Auf der Suche nach adäquaten Darstellungsmöglichkeiten existenzieller Fragen plädierte er in seiner Prosa für die Aufhebung der Grenzen zwischen Fiktion und Wirklichkeit, Realem und Imaginärem, Vergangenheit und Gegenwart. Eine deutliche Öffnung für westliche Kulturströmungen und die Rückbesinnung auf die klassische russische Literatur, aber auch auf die russische Avantgarde bestimmen dabei das Bild seiner Prosa. Beeinflusst zeigte er sich von Michail Zoščenko, Osip Mandelʼštam und Laurence Sterne, vor allem aber ist es Aleksandr Puškin, dessen Modernität er immer wieder betonte. „So oder so, es gibt ...



Der Artikel über Andrej Bitov ist nur einer von derzeit mehr als 650 Artikeln über Leben und Werk herausragender Schriftsteller des 20. und 21. Jahrhunderts im „KLfG – Kritisches Lexikon zur fremdsprachigen Gegenwartsliteratur“ Das KLfG bietet ausführliche Biografien, verzeichnet alle Originalausgaben und sämtliche Übersetzungen ins Deutsche sowie die wichtigste Sekundärliteratur.
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