Geburtstag: | |
Nation: | Italien |
von Bernhard Huss
Stand: 01.10.2011
Andrea De Carlo wurde zu Beginn seiner schriftstellerischen Karriere zusammen mit Antonio Tabucchi, Daniele Del Giudice, Pier Vittorio Tondelli und einigen anderen von der Literaturkritik unter der Bezeichnung giovani scrittori geführt – eine Bezeichnung, die eine Schulbildung oder eine definierbare Strömung suggeriert, tatsächlich aber vor den stark differierenden literarischen Profilen dieser Autoren ihre Funktion bald verloren hat und u.a. von De Carlo auch explizit abgelehnt wurde. Die Periodisierbarkeit und die thematische und darstellungstechnische Homogenität bzw. Heterogenität von De Carlos Gesamtwerk ist umstritten. De Carlo selbst hat allerdings mehrfach Versuche unternommen, sein Werk in Phasen zu untergliedern, und insbesondere die spezifische Charakteristik der ersten Romane hervorgehoben, die auf die Darstellung des Äußeren im Sinne einer Poetik der Oberfläche zentriert gewesen seien (De Carlo im Interview mit Giuseppe Antonelli, 1997, S.202 f., u.ö.). In der Tat weisen die ersten etwa vier Romantexte in diesem Sinne gemeinsame Spezifika auf, die De Carlo im Verbund mit seinem distanziert-spielerischen Umgang mit klischeehaften Handlungselementen zu einem Paradeautor der literarischen Postmoderne im Italien der 1980er Jahre avancieren ließen. Bereits der erste, von Italo Calvino für Einaudi ...