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Nation: | Senegal |
von Hans-Jürgen Lüsebrink
Stand: 15.02.2021
Aminata Sow Fall gehört zu den meistgelesenen und international bekanntesten Schriftstellerinnen des afrikanischen Kontinents. Als eine der ersten Frauen des Senegal erlangte sie hohe kulturpolitische Ämter. Sie repräsentiere, so die Autorin 1997 im Vorwort zur Neuauflage ihres Romans „Le jujubier de patriarche“ (Der Baum des Patriarchen, 1993), „eine neue afrikanische Frauenliteratur“, die sich energisch sozialen und politischen Problemen zuwende. Anders als die senegalesischen Autorinnen Mariama Bâ und Ken Bugul bezieht Fall in ihrem Werk aber keine dezidiert feministische Position. „Ich schreibe nicht aus dem Blickwinkel einer Frau“, sagte sie 1982 in einem Interview mit Lucien Houédanou.
Frauenfiguren spielen in ihren Romanen keine durchgehend tragende Rolle, auch trägt keine ihrer Protagonistinnen klare autobiografische Züge. An der Debatte um weibliche Schreibweisen und feministische Literatur hat sich Fall nicht unmittelbar beteiligt und auch keine offen feministischen Positionen vertreten, wohl aber verschiedentlich die spezifisch weibliche Sicht auf die politischen und sozialen Probleme Afrikas betont, die ihren Werken zugrunde liege: „Als Frau hört man, was nicht gesagt wird und man sieht, was verborgen ist“, lässt sie Kiné, eine der Protagonistinnen ihres Romans „Festins de la ...