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Nation: | Großbritannien |
von Bodo Kartelmeyer und Ulrike Spree
Stand: 01.06.2008
Alan Sillitoe ist dem deutschen Publikum vor allem durch seinen Roman “Samstagnacht und Sonntagmorgen” (1958) und den ein Jahr später erschienenen Kurzgeschichtenband “Die Einsamkeit des Langstreckenläufers” ein Begriff. Seit den schriftstellerischen Anfängen ist das literarische Werk Sillitoes beträchtlich angewachsen. Seine Formen reichen von der Kurzgeschichte über den Bildungsroman und den pikarischen Roman bis hin zu Dramen, Kinderbüchern und Lyrik. Trotz aller Vielseitigkeit, auch stilistischer Experimentierfreude, enthält Sillitoes Werk eine Reihe leitmotivischer Konstanten und kehrt immer wieder zu bestimmten Ausgangspositionen zurück. So begegnet in fast jedem Roman wenigstens eine Person, die ein leidenschaftliches Interesse für Landkarten entwickelt. Ähnlich wie Kartografen die Landschaft in Symbolen auf das Papier bannen, verschlüsselt Sillitoe die Wirklichkeit in Romanen. Die Bedeutung der Landkarten geht aber weit über diese Analogie hinaus. Sie wird zur Metapher für das Bestreben, freies Phantasieren mit einem ordnenden Prinzip zu verbinden, die Fiktion gewissermaßen nachvollziehbar an die Wirklichkeit anzubinden. Die Suche nach Wahrheit, nach dem richtigen Weg, steht für Sillitoe im Mittelpunkt seines Schaffens. In “Raw Material” (Rohmaterial, 1972), einer autobiografischen Arbeit, gleichzeitig auch der Versuch, ...