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Nation: | Palästinensische Autonomiegebiete |
von Andreas Pflitsch
Stand: 01.10.2009
Das Schreiben ist für Adania Shibli nach eigener Aussage nicht nur eine unwiderrufliche Entscheidung, sondern eine existenzielle Betätigung schlechthin. Zeit, in der sie nicht schreibe, gefährde sie in ihrem Dasein, seit sie als Kind ein Tagebuch geführt habe.
In der zweiten Hälfte der 1990er Jahre machte sie sich in der palästinensischen Literaturszene im Zusammenhang mit der sogenannten „Generation junger Dichter“ einen Namen. Während auf dem Gebiet der Poesie junge Autoren wie ʾAlāʿ Ḥalayiḥil, Māǧid ʾĀṭif, Māyā Abū l-Ḥayyāt und ʾĀṭif Abū Saif gefeiert wurden, blieben im Bereich der Prosa die großen Namen der schon länger etablierten palästinensischen Erzählliteratur wie Emīl Ḥabībī, Samīra ʾAzzām, Ġassān Kanafānī, Ǧabrā Ibrāhīm Ǧabrā, Liyāna Badr und Saḥar Ḫalīfa maßgeblich. Vor diesem Hintergrund hob sich Adania Shibli mit ihrem radikal neuen Ton, den sie in die palästinensische Prosaliteratur brachte, ab. Ihre Texte erscheinen regelmäßig in den wichtigsten palästinensischen und anderen arabischen Literaturzeitschriften, etwa in der bis zu dessen Tod 2008 von Maḥmūd Darwīš herausgegebenen Zeitschrift „al-Karmil“, der traditionsreichen Beiruter Zeitschrift „al-Ādāb“, der in London erscheinenden Zeitschrift „Abwāb“ sowie der ägyptischen, in Alexandria erscheinenden Avantgarde-Zeitschrift ...