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Kōbō Abe

Geburtstag: 7. März 1924
Todestag: 22. Januar 1993
Nation: Japan

von Irmela Hijiya-Kirschnereit



Kōbō Abe - Essay

Stand: 01.06.2002

Abe Kōbō gilt in Japan als der ‚internationalste‘ unter den einheimischen Schriftstellern. Begründet wird diese Auffassung damit, daß Abes Literatur die existentielle Problematik des modernen Menschen schlechthin behandele und sich dazu einer sehr abstrahierten literarischen Sprache und Bildwelt bediene, die sich nicht mehr einer einzelnen Nationalliteratur zuordnen lasse. Spezifisch Japanisches habe seine Literatur abgestreift, mit ihm betrete die japanische Literatur internationales Terrain. Sein Schaffen laufe kaum Gefahr, auf kulturell bedingte Verständnisbarrieren zu stoßen, wie sie einer internationalen Rezeption vieler seiner konventioneller arbeitenden Landsleute entgegenstünden. Kurz, Abes Literatur sei von einer Nationalgrenzen überschreitenden Universalität.

Ein Blick auf die Liste der Übersetzungen scheint diese Ansicht zu bestätigen. Nur wenige zeitgenössische Autoren Japans wurden in so viele Sprachen übersetzt wie Abe. Wo liegen die Gründe für das Interesse an Abes Literatur, die gleichermaßen in Ländern des ehemaligen Ostblocks wie in den Vereinigten Staaten, in West- und in Südeuropa gelesen wird?

Sieht man einmal ab von den vielen Unwägbarkeiten, Zufällen und dem unbedingt notwendigen Glücksfall für einen japanischen Autor, einen engagierten, möglichst englischsprachigen Übersetzer zu finden, die sein Bekanntwerden außerhalb Japans ...



Der Artikel über Kōbō Abe ist nur einer von derzeit mehr als 650 Artikeln über Leben und Werk herausragender Schriftsteller des 20. und 21. Jahrhunderts im „KLfG – Kritisches Lexikon zur fremdsprachigen Gegenwartsliteratur“ Das KLfG bietet ausführliche Biografien, verzeichnet alle Originalausgaben und sämtliche Übersetzungen ins Deutsche sowie die wichtigste Sekundärliteratur.
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