Geburtstag: | |
Nation: | Niederlande |
von Barbara Lersch-Schumacher
Stand: 01.10.2007
Dass A.F.Th. van der Heijden mit seinem Schriftstellernamen spielt, ist ein symbolischer Akt, mit dem er auf sein literarisches Programm verweist. Indem er die honorigen Vornamen Adrianus Franciscus Theodorus auf ihre Initialen verkürzt, ersetzt er die Identität einer bürgerlichen Person durch die einer künstlerischen Instanz. Wie das Markenzeichen bei einer Ware löst das Kürzel die Leistung eines Produkts von der Person des Produzenten und verspricht eine von diesen unabhängige, gleichbleibende Qualität. In seinem Romanzyklus „Homo Duplex“ (2003 ff.) firmiert A.F.Th. zudem ohne Nachnamen. Damit signalisiert er, dass der Schriftsteller selbst Teil der Fiktion ist, für die er zeichnet. Psychopoetisch kann man darin den Akt einer Selbstzeugung erkennen, in deren Vollzug sich der Künstler mit seinem Kunstwerk selbst als „Doppelmensch“ oder „Homo Duplex“ erschafft. Mit seiner kodifizierten Signatur stilisiert sich A.F.Th. zu einem Schriftsteller, der, statt nach Gefühl, nach Plan schreibt und dem es weniger darum geht, eine innere Wahrheit darzustellen, als darum, eine Bedeutung zu generieren. Dazu passt, dass die drei Initialen A.F.Th. auch die Anfangsbuchstaben der Protagonisten seines Romanzyklus „Die zahnlose Zeit“ (1983–1996) darstellen: Albert Egberts, Felix ...