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Nation: | Deutschland |
von Thomas Kupsch
Wilfried Krätzschmar, geboren am 23. März 1944 in Dresden. An der Dresdner Hochschule für Musik „Carl Maria von Weber“ studierte er 1962–68 Komposition (bei Johannes Paul Thilman) und Klavier (bei Wolfgang Plehn). Nach dem Diplom trat er in Meiningen ein Engagement als Schauspielkapellmeister und Solorepetitor an, entschied sich aber bereits 1969, ein Zusatzstudium bei Fritz Geißler in Dresden aufzunehmen. Nach Abschluß des Studiums bei Geißler (1971), bei dem Krätzschmar sich vor allem mit Kontrapunkt und Instrumentation beschäftigt hatte, wurde er Assistent an der Dresdner Musikhochschule. Er lehrte dort zunächst berufspraktisches Klavierspiel, wenig später auch Musiktheorie. 1971 und 1972 erhielt er das Mendelssohn-Stipendium des Kultusministeriums der DDR.
Krätzschmar debütierte als Komponist vor allem mit Kammermusikwerken, die instrumentale Klangereignisse nuanciert und kontrastreich ausloten, wie z.B. die suoni notturni für Flöte und Kammerensemble (1974), die Bläserquintette Anakreontische Phantasie (1976) und Styx (1976); in den 80er-Jahren folgten changes für Streichquartett (1984) und scenario piccolo für Klavier und Kammerensemble (1986). Krätzschmars differenzierte Klanglichkeit kennzeichnet auch seine Orchesterwerke: Capriccio (1973), Dynamik (1975), Ophelia-Phantasie (1978), 1. Symphonie (1978) und – 1980 mit dem Eisler-Preis ausgezeichnet – 2. Symphonie „Explosionen und Cantus“ ...