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Nation: | Japan |
von Heinz-Dieter Reese
Stand: 01.01.2023
Tomojirō Ikenouchi, geboren am 21. Oktober 1906 in Tokyo, war der zweite Sohn des renommierten Haiku-Dichters Kyoshi Takahama (1874–1959). Wie sein älterer Bruder und seine drei Schwestern widmete sich auch Tomojirō Zeit seines Lebens der Haiku-Dichtung. Als Kleinkind wurde er »adoptierter Erbe« im Elternhaus des Vaters, der Familie Ikenouchi in Kamakura, bei der er aufwuchs und seinen Namen erhielt. Hier lernte er früh auch das traditionelle Nō-Theater kennen. Doch wandte er sich bald der westlichen Musik zu, die seit wenigen Jahrzehnten das öffentliche Musikleben Japans zu dominieren begonnen hatte. Ersten Klavierunterricht erhielt er bei der Ehefrau eines Exil-Russen, Anleitungen in westlichem Gesang von einem Exil-Polen. Nach Abschluss der Mittelschule besuchte er den Aufnahmekurs an der Keiō-Privatuniversität in Tokyo, den er nach zwei Jahren abbrach, um sich ganz der Musik zu widmen. Da er der aus Deutschland übernommenen Musikerziehung, die in Japan damals vorherrschte, skeptisch gegenüberstand und viel mehr vom Kompositionsstil Debussys und Ravels fasziniert war, fasste er den Entschluss, zum Studium nach Frankreich zu gehen.
In Paris schrieb er sich im März 1927 als erster Japaner am Conservatoire ein. ...