Geburtstag: | |
Todestag: | |
Nation: | Deutschland |
von Ina Henning
Stand: 01.06.2015
Stefan Wolpe, geboren am 25. August 1902 in Berlin, als drittes von vier Kindern. Die Mutter Hermine Strasser stammte aus Wien, der Vater David Wolpe aus Moskau. Im großbürgerlichen Haushalt der Eltern hatte nur die Mutter ein wenig kulturelles Interesse. Sie ermöglichte Stefan früh schon Klavierunterricht, seit 1916 auch Theorieunterricht am Klindworth-Scharwenka-Konservatorium (Harmonie bei Alfred Richter, Kontrapunkt und Komposition bei Otto Taubmann). 1920 verließ Wolpe die Schule ein Jahr vor dem Abitur und ging für nur ein Semester an die Berliner Musikhochschule (Komposition bei Paul Juon). Ihn interessierte weniger eine abgeschlossene akademische Ausbildung als vielmehr die aktive Teilnahme an den künstlerischen und politischen Prozessen der jungen Weimarer Republik. Mit Gelegenheitsarbeiten als Stummfilmbegleiter und Barpianist schlug er sich fortan durch. 1921 besuchte er den Eingangskurs des Bauhauses bei Johannes Itten. Er unterhielt Kontakt zu dem Melos-Kreis um Hermann Scherchen wie zu den Berliner Dadaisten. Als Pianist und Komponist arbeitete er zunächst in der »Novembergruppe« mit, gegen Ende der 20er-Jahre mehr und mehr bei Veranstaltungen der Internationalen Arbeiterhilfe (IAH) und in dem von Gustav von Wangenheim geleiteten Agitproptheater »Truppe 31«. ...