Geburtstag: | |
Todestag: | |
Nation: | Frankreich |
von Peter Jost
Stand: 15.11.2019
Serge Nigg, geboren am 6. Juni 1924 in Paris. Der Vater entstammte einer alten schottischen, seit dem Ende des 18. Jahrhunderts auf dem Kontinent ansässigen Familie; die Mutter war Ukrainerin und kam erst kurz vor dem 1. Weltkrieg nach Frankreich.
Seit 1934 war seine musikalische Ausbildung der Pianistin Ginette Martenot anvertraut. 1941–45 studierte Nigg am Pariser Conservatoire bei Simone Plé-Caussade Fuge und Kontrapunkt sowie bei Olivier Messiaen Harmonie und Komposition. Ein Jahr nach Studienabschluss, dem eine ausgedehnte Europa-Reise gefolgt war, begegnete er René Leibowitz, dessen Zwölfton-Kurse er bis 1948 besuchte. Angeregt durch das sogenannte »Prager Manifest« von 1948 gehörte er neben Roger Désormière, Louis Durey und Charles Koechlin zu den Mitbegründern der »Association française des musiciens progressistes« (1949), deren Programm den Forderungen des sozialistischen Realismus entsprach: nationale Spezifik, politisch-humanitäres Engagement und volksnahe Verständlichkeit.
In den 50er-Jahren schrieb Nigg zahlreiche Auftragswerke für den französischen Rundfunk, in dessen »Comité de la musique« er 1956 berufen wurde. Nach den frühen Auszeichnungen des Prix Blumenthal (1950) und des Prix Chabrier (1953) erhielt er – Ausdruck wachsender Anerkennung – 1958 in Venedig de...