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Nation: | Schweiz |
von Annette Kreutziger-Herr
Rolf Liebermann, geboren am 14. September 1910 in Zürich, studierte 1929–33 Jura an der Universität seiner Heimatstadt und Musik am Privatkonservatorium von José Berr. 1933–36 entstanden seine ersten Kompositionen (Chansons); damals besuchte Liebermann Dirigierkurse bei Hermann Scherchen. Als dessen Privatsekretär fungierte er 1937–38 in Budapest und Wien, wo Scherchen das „Musica viva“-Orchester (mit vorwiegend jüdischen, aus Deutschland ins Exil geflohenen Musikern) gegründet hatte. In der Schweiz unterrichtete Liebermann sodann Flüchtlingskinder, schrieb Musikkritiken und absolvierte seinen Militärdienst in Ascona. Dort nahm er ab 1940 bei Wladimir Vogel Kompositionsunterricht.
1945–50 betätigte sich Liebermann als Tonmeister am Radio Zürich; 1950–57 übernahm er die Leitung der Orchesterabteilung der Schweizerischen Rundspruchgesellschaft (heute: Radio DRS Zürich). 1957–59 war er Leiter der Hauptabteilung Musik im Norddeutschen Rundfunk und 1959–73 Intendant der Hamburgischen Staatsoper. Diese baute er zu einem Zentrum des zeitgenössischen Musiktheaters aus (23 Uraufführungen, davon 21 Auftragswerke). In ähnlicher Position wirkte er 1973–80 in Paris (Administrateur Général du Théâtre National de l'Opéra de Paris). In dieser Zeit erschienen seine Bücher Actes et entractes, Paris 1976 (Opernjahre, Bern/München 1977) und En passant par Paris. Opéras, Paris ...