Geburtstag: | |
Nation: | Brasilien |
von Jutta Lambrecht
Paulo C. Chagas, geboren am 31. August 1953 in Salvador/Bahía, wuchs in Rio de Janeiro und São Paulo auf. In seiner Jugend interessierte er sich für Malerei. Früh wurde er politisch aktiv gegen die Militärdiktatur. April 1970 bis Januar 1971 lebte er in Frankreich, wo er als Bühnentechniker mit einer Theatertruppe reiste, und in Algerien. In Brasilien wurde er nach seiner Rückkehr aufgrund seiner früheren politischen Aktivitäten sechs Monate lang inhaftiert (1971). Für Musik begann er sich ernsthaft erst mit 18 Jahren zu interessieren. Privat lernte Chagas Gitarre und Kontrabass spielen; an der Universität von São Paulo studierte er 1973–79 Komposition, Klavier und Chorleitung. 1975–79 leitete er verschiedene Chöre in São Paulo. 1980–82 studierte er Musiktheorie, Komposition (bei Henri Pousseur) und Kontrabass am Conservatoire Royal de Musique de Liège in Belgien, anschließend elektronische Musik bei Hans Ulrich Humpert an der Musikhochschule Köln, wo er seit 1982 lebt. Seit 1992 besitzt er neben der brasilianischen auch die belgische Staatsangehörigkeit. 1990–99 arbeitete Chagas als Klangregisseur im Studio für elektronische Musik des Westdeutschen Rundfunks in Köln. Dort entstanden u.a. die zwölfkanalige elektronische Musik Migration ...