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Nation: | Tschechische Republik |
von Jindra Bártová und Jiří Fukač
Stand: 01.04.2006
Miloslav Kabeláč, geboren am 1.August 1908 in Praha [Prag]. Trotz des musikfreundlichen Klimas seines Elternhauses wollte Kabeláč an der Technischen Hochschule studieren; erst 1928 wurde er Schüler des Prager Konservatoriums, wo er Komposition bei Karel Boleslav Jirák (bis 1931) und Dirigieren bei Pavel Dědeček (bis 1932) lernte. Die pianistische Meisterklasse absolvierte er 1934 bei Vilém Kurz.
Seit 1932 wirkte er im Prager Rundfunk: Als Dirigent setzte er sich für die Neue Musik ein (Stravinskijs „Les Noces“, Uraufführung der „Sei cori di Michelangelo Buonarrotti il giovane“ von Luigi Dallapiccola); als einer der ersten tschechischen Tontechniker überhaupt befaßte er sich ernsthaft mit Elektroakustik. 1936 heiratete Kabeláč die Pianistin, Dirigentin und Komponistin Berta Rix aus Nordböhmen, eine Verfolgte des Naziregimes. Aufgrund der auch im „Protektorat Böhmen und Mähren“ gültigen NS-Verordnung über sog. „gemischte Ehen“ mußte er 1941 den Prager Rundfunk verlassen; auch Kabeláčs Werke durfte man während der Okkupationsjahre nicht öffentlich spielen (der Komponist benutzte daher das Pseudonym Jaromír Bláha).
Seine Rundfunkarbeit nahm er erst wieder in den Jahren 1945–55 auf. Organisatorisch war er ...