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Nation: | Frankreich |
von Christoph Haffter
Stand: 01.06.2015
Michel Chion, geboren am 16. Januar 1947 in Creil, einer Kleinstadt nördlich von Paris, begann 1963 Harmonielehre und Kontrapunkt am Conservatoire de Versailles und elektroakustische Musik am Conservatoire National Supérieur de Musique (CNSM) in Paris zu studieren. 1964–70 studierte er zudem Literaturwissenschaft an der Universität Paris-Nanterre. Ab 1969 führte Chion seine Ausbildung bei der Groupe de Recherches Musicales (GRM) fort, wo er und seine Kommilitonen Robert Cahen, Roger Cochini und Jean-Michel Jarre Bekanntschaft mit Pierre Schaeffer und François Bayle machten.
1971 wurde Chion Mitglied der GRM und persönlicher Assistent von Pierre Schaeffer am Conservatoire de Paris, später assistierte er Agnès Tanguy bei den Rundfunksendungen der GRM. Damals entstanden Chions erste umfangreichere Werke der Musique concrète, u.a. das »Melodram« Le prisonnier du son op. 8 (1972) sowie das Requiem op. 9 (1973), das 1978 auf LP erschien und mit dem Grand Prix du Disque der Académie Charles Gros ausgezeichnet wurde. Chion wirkte bis 1976 in der GRM, wo er neben seiner kompositorischen Arbeit Seminare und Konferenzen hielt, Publikationen und Radiosendungen produzierte oder betreute. 1975–77 war er Chefredakteur der Cahiers recherche / musique, die ...