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Nation: | Frankreich |
von Andreas Meyer
Maurice Delage, geboren am 13. November 1879 in Paris, stammte aus wohlhabender, großbürgerlicher Familie. Über seine Jugendjahre ist wenig bekannt. Vor Erhalt des Baccalauréats (1896) verbrachte er zwei Jahre in England, arbeitete dann in einer Pariser Schiffsagentur und einer Fischerei in Boulogne. 1900–01 leistete er Militärdienst. Erst danach entdeckte er seine Liebe zur Musik, lernte autodidaktisch das Cello-, später das Klavierspiel. Eine Art Berufungserlebnis scheint die Pariser Uraufführung von Debussys Oper „Pelléas et Mélisande“ 1902 gewesen zu sein. Der Dichter Léon-Paul Fargues führte ihn in die Gruppe der sog. „Apaches“ ein, bei deren wöchentlichen Treffen im Zeichen gemeinsamer Begeisterung für den künstlerischen Neuaufbruch der Zeit sich wichtige Kontakte ergaben: mit Maurice Ravel (ab 1903), der Delage in Komposition unterrichtete und zum langjährigen Mentor und lebenslangen Freund wurde, mit Manuel de Falla (1907) und Igor' Stravinskij (1910).
Die maßgeblich von Ravel beeinflußte Société Musicale Indépendante war Ort der ersten Uraufführungen Delages – tatsächlich hatte die Ablehnung eines der Werke Delages (Conté par la mer für Orchester, 1908) durch die Société Nationale die Gründung dieser progressiveren Gegeninstitution mit veranlaßt. Die Quatre ...