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Nation: | Russland, Israel |
von Thomas Gartmann
Stand: 17.06.2019
Mark Kopytman, geboren am 6. Dezember 1929 in Podolsk (100 km südlich von Moskau). Er bildete sich gleichzeitig als Arzt und als Musiker aus. 1950 erhielt er sein Klavierdiplom; zwei Jahre später wurde er am medizinischen Institut im ukrainischen Čzernovcy [rumän. Cernăuţi; dt. Czernowitz] promoviert. Danach studierte er an der Musikakademie Lwów [Lemberg] bei Roman Simovič und am Moskauer Čajkovskij-Konservatorium Komposition bei Semjon Bogatyrëv sowie Musikwissenschaft (Doktorat 1958). Erste kompositorische Erfolge hatte er kurz nach Stalins Tod mit seiner Symphonie f-moll (1954).
Bis zu seiner Emigration wirkte er als Musiktheorie- und Kompositionslehrer an den Musikakademien von Alma-Ata, Kišinëv, Leningrad und Moskau. Trotz dieser beachtlichen Karriere, Auszeichnungen durch das Kultur- und das Erziehungsministerium und einem musikalischen Bekenntnis zu seiner vorübergehenden Wirkungsstätte (Sechs Moldawische Melodien für Orchester, 1964) fühlte er sich in der Sowjetunion nie heimisch. Seine Zugehörigkeit zum jüdischen Volk betonte er durch die Komposition hebräischer Lieder. Als die antisemitische Gesinnung in der Sowjetunion zunehmend unerträglich wurde, entschloss er sich zur Auswanderung.
1972 übersiedelte er nach Israel und leitete in Jerusalem eine Kompositions- und Kontrapunktklasse an ...