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Nation: | Brasilien |
von Graciela Paraskevaídis
Luciano Gallet, geboren am 28. Juni 1893 in Rio de Janeiro, war französischer Herkunft (Mutter und Großvater väterlicherseits). Nach Architekturstudien betätigte er sich als technischer Zeichner, um 1913 aber auch als Klavierbegleiter von Stummfilmen sowie als „Pianeiro“ in Caféhäusern. Seit 1914 besuchte er das Instituto Nacional de Música (INM, heute: Escola de Música der Bundesuniversität in Rio), wo er bei Henrique Oswald Klavier und bei Agnello França Harmonielehre studierte. Sein Konzertexamen absolvierte er 1916 mit einer Goldmedaille; anschließend wurde er als Klavierdozent ans INM übernommen.
Nachdem sein Freund und Förderer, der Komponist Glauco Velasquez, 1914 im Alter von 30 Jahren gestorben war, engagierte er sich 1915–18 aktiv in der „Sociedade Glauco Velasquez“, deren Anliegen es war, Velasquez' originelles, damals aber noch weitgehend unbekanntes Œuvre zu verbreiten. Der Pianist Gallet erwies sich in dieser Zeit als der wohl kompetenteste Interpret von Velasquez' Musik.
Zwischen 1918 und 1929 schrieb Gallet einige Orchester- und Klavierstücke sowie eine Reihe von Kammermusikwerken und Klavierliedern. Als Komponist stand er anfänglich unter dem Einfluß der spätromantischen Musik von Velasquez. Bald aber kam er mit Milhaud in Berührung, ...