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Nation: | Italien |
von Joachim Noller
Luciano Berio, geboren am 24.Oktober 1925 in Imperia [Oneglia] am Ligurischen Meer, wuchs in einer musikalischen Familie auf. Großvater Adolfo und Vater Ernesto waren beide komponierende Musiker; während die Walzer und Messen des Älteren, im Alltäglichen verwurzelt, eine elementare, manchmal kitschige Musizierform verkörperten, waren die Liedkompositionen des Vaters weit mehr einer akademisch-kulturbürgerlichen Haltung verpflichtet. In dieser Konstellation sind die beiden Pole des „Rohen“ und des „Gekochten“ präfiguriert, die Berio später in kulturellen Synthesen spannungsvoll zusammenführt. Zu Hause erhielt er seinen ersten Unterricht und entwickelte dabei eine Vorliebe fürs Klavier. Als man ihn 1944 zum Kriegsdienst einzog, setzte eine Verwundung an der Hand der pianistischen Laufbahn ein vorzeitiges Ende. Berio entschied sich für die Komposition und wurde 1945 ins Mailänder Konservatorium aufgenommen. Seine Lehrer waren Giulio Cesare Paribeni und Giorgio Ghedini. 1950 heiratete er die Sängerin Cathy Berberian, mit der ihn eine künstlerische Symbiose verband, die für die Entfaltung neuer Vokalkunst äußerst fruchtbar war. – Nach dem Studium stand Berio unter dem Einfluss Luigi Dallapiccolas und nahm 1952 an dessen Kompositionskurs in Tanglewood/Mass. teil. Damals beeindruckte ...